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Wirtschaft Thun-Oberland: Carlos Reinhard mahnt mehr Dialog und weniger Bürokratie an

Die wirtschaftliche Lage im Thuner Oberland ist angespannt, wie das Thuner Tagblatt in seinen jüngsten Berichten analysiert. Vor allem die Herausforderungen in der Bau- und Maschinenindustrie, der Rückgang der Investitionen und die Auswirkungen der europäischen Unsicherheiten belasten die Region. Doch inmitten dieser Herausforderungen meldet sich ein Mann mit klaren Worten: Carlos Reinhard, eine zentrale Stimme der regionalen Wirtschaft. In einem ausführlichen Interview übt er deutliche Kritik an der Politik - und formuliert ebenso klare Forderungen.

Die Diagnose: Bürokratie als Hemmschuh

Für Reinhard steht fest: Die wirtschaftliche Dynamik wird nicht nur durch globale Unsicherheiten gebremst, sondern auch durch hausgemachte Probleme. „Überregulierung ist ein Killer für die Wettbewerbsfähigkeit“, betont er und verweist auf unnötige bürokratische Hürden, die vor allem kleine und mittlere Unternehmen (KMU) lähmen. Besonders ärgerlich ist für ihn, wie viel Zeit und Geld durch administrative Prozesse verloren gehen - etwa bei Baugenehmigungen, die oft Monate dauern.

Für Reinhard ist die schleppende Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung ein Symbol für eine Politik, die den Anschluss an die Realität der Unternehmen verloren hat. "Wenn wir immer noch Papierformulare ausfüllen müssen, während andere Länder längst komplett digital arbeiten, zeigt das, wie wenig die Politik die Bedürfnisse der Wirtschaft versteht.

Dialog statt Isolation

Eine weitere Baustelle sieht Reinhard in der mangelnden Kommunikation zwischen Wirtschaft und Politik. „Es fehlt ein ehrlicher Austausch, bei dem beide Seiten auf Augenhöhe miteinander reden“, erklärt er. Gerade für Unternehmer sei es frustrierend, dass politische Entscheidungen oft an den Bedürfnissen der Wirtschaft vorbeigehen. „Es wird von Standortattraktivität gesprochen, aber der Dialog darüber findet kaum statt“, kritisiert er.

Potenziale der Region nutzen

Trotz aller Kritik sieht Reinhard die Region Thun-Oberland nicht nur in düsteren Farben. Er hebt die breite Unternehmenslandschaft hervor, die bisher für Stabilität gesorgt habe. Besonders lobt er die Fachkräfte in der Region, die mit ihrer hohen Qualifikation und Innovationskraft eine solide Basis bilden. „Gerade in der IT und im Maschinenbau haben wir Stärken, die uns auszeichnen. Diese müssen wir aber auch aktiv fördern, statt sie durch unnötige Auflagen zu bremsen.

Appell an Politik - und Wirtschaft

Reinhard fordert nicht nur weniger Bürokratie und eine schnellere Digitalisierung, sondern auch eine stärkere politische Vertretung der Unternehmer. Er mahnt aber auch zur Selbstkritik: „Die Wirtschaft muss sich stärker in politische Prozesse einbringen, statt nur zu kritisieren.“ Es reiche nicht, auf Entscheidungen der Politik zu warten - die Unternehmer müssten selbst aktiv werden und ihre Anliegen klar artikulieren.

Ein Weckruf für die Region

Die Worte von Carlos Reinhard sind ein Weckruf an Politik und Wirtschaft. Die Region Thun-Oberland steht am Scheideweg: Nutzt sie die Herausforderungen als Chance, sich neu zu positionieren? Oder scheitert sie an Bürokratie, mangelnder Kommunikation und zögerlichen Entscheidungen? Die kommenden Monate werden zeigen, ob Politik und Wirtschaft bereit sind, den dringend notwendigen Dialog aufzunehmen.

Reinhards Botschaft ist klar: Die Region hat das Potenzial zum Erfolg - aber es braucht mutige Entscheidungen, weniger Bürokratie und eine Zusammenarbeit, die die Stärken aller Akteure nutzt. Bleibt zu hoffen, dass seine Mahnungen nicht ungehört verhallen.